Dorfleben nicht mehr das gleiche
GZ vom 05.01.2022 / Ruben Wolff
Wie verlief das Jahr 2021 in den Stadtbezirken Geislingens? Die GZ hat bei den sechs Ortsvorstehern nachgefragt.
Seit knapp zwei Jahren verändert die Corona-Krise überall das gesellschaftliche Leben – ob in Städten oder Dörfern. Doch hat die Pandemie gerade auf dem Land zu einer Vereinsamung geführt?
Im Geislinger Stadtbezirk Aufhausen sind „im Prinzip alle geplanten Veranstaltungen der örtlichen Vereine ausgefallen“, sagt Ortsvorsteher Helmut Wörz. Er meint damit Theateraufführungen, das Bockbierfest oder auch die Sommerserenade mit dem traditionellen Backhausfest (Liederkranz) und das Kirchweihfest (Landfrauenverein). „Auch die Gedenkfeier zum Volkstrauertag unter möglicher Beteiligung des Posaunenchores Türkheim/Aufhausen und des Liederkranzes Aufhausen wurden abgesagt.“ Und so zieht Wörz den ernüchternden Schluss, dass es ein „gesellschaftlich-kulturelles Leben im Dorf faktisch nicht mehr gab“. Was den Sport betreffe, seien zeitweise unter bestimmten Vorgaben Übungsstunden möglich gewesen, Chorproben beim Liederkranz oder Veranstaltungen der Landfrauen seien aber alle ausgefallen. Um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, habe es seitens der Vereine aufmunternde Info-Briefe gegeben, berichtet er.
In den Impfungen sehen viele das wirksamste Mittel, um die Pandemie zu bekämpfen. Allerorts werden Impfteams angefordert, entsprechende Aktionen organisiert – in Aufhausen sei seitens der Ortsverwaltung nichts geplant, so Wörz. „Es wurden keinerlei Anfragen beziehungsweise Hilfen oder Unterstützung nachgefragt, woraus wir schließen können, dass alle bestens versorgt sind“, argumentiert er und betont, dass die Nähe zur Kernstadt helfe. Dort ist beispielsweise eine Impfstelle im City Outlet eingerichtet (wir berichteten).
Um die Bürger auf den neusten Stand über ihren Heimatort zu bringen, setzt Wörz auf das örtliche Mitteilungsblatt und die GZ. Zudem betreibe man eine eigene Homepage unter www.aufhausen-online.de – stets aktualisiert und gepflegt, versichert Wörz. Federführend verantwortlich sei dafür Dieter Albrecht. Blickt der Ortsvorsteher in die Zukunft, dann denkt er an die Umsetzung des Bebauungsplans zwischen dem Degginger Weg und dem Bartensteigweg, „damit die große Nachfrage nach Bauland im Stadtbezirk befriedigt werden kann“. Wichtig seien für den Ort außerdem eine Sanierung und Erweiterung des Kindergartens und die Umsetzung des Feuerwehrbedarfplanes. Entsprechende Haushaltsmittel habe man beantragt.