Helfensteinklinik Geislingen – Das geht uns alle an!
12.05.2021 Mitteilungsblatt der Stadtbezirke Türkheim und Aufhausen
Die Diskussion um die Schließung ist inzwischen sicher jedem bekannt, die Argumente gegen eine Auflösung des Geislinger Krankenhauses auch.
Es kann nicht sein, dass eine gute und ortsnahe medizinische Versorgung nur als Minusfaktor in der Bilanz gewertet wird.
Eine Schließung der Geislinger Klinik betrifft auch uns als Türkheimer und Aufhauser Bürgerinnen und Bürger. Für die meisten ist Geislingen die erste Anlaufstelle bei Notfällen und in der Regel auch das Krankenhaus, das von uns aus räumlicher und medizinischer Sicht bevorzugt wird. Deshalb haben die Ortsvorsteher aller Geislinger Stadtbezirke einen gemeinsamen Appell an den Landrat verfasst, der auch allen Kreistagsfraktionen zugesandt wird.
Offener Brief zur geplanten Schließung der Helfensteinklinik Geislingen
Sehr geehrter Herr Landrat Wolff,
zur aktuellen Diskussion über die Schließung der Helfensteinklinik Geislingen möchten die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher und die Ortschaftsräte der Geislinger Stadtbezirke Aufhausen, Eybach, Stötten, Türkheim, Waldhausen und Weiler wie folgt Stellung nehmen: Geislingen und seine Stadtbezirke liegen an der südöstlichen Kreisgrenze. Die Entfernung zu Göppingen und damit zur Klinik am Eichert ist beträchtlich.
Wir sind der Meinung, dass alle Kreisbewohner einen Anspruch auf eine wohnortnahe klinische Versorgung haben und sind deshalb gegen die Schließung der Helfensteinklinik Geislingen.
Gespräche mit unseren Bürgerinnen und Bürgern zeigen, dass die Helfensteinklinik eine große Akzeptanz hat und die Betreuung als sehr gut empfunden wird.
Ein Krankenhaus in zumutbarer Entfernung ist für die medizinische Versorgung unabdingbar. Regelmäßige Besuche bei Angehörigen sind für die physische und psychische Betreuung immens wichtig. Patienten die zum Beispiel Hilfe bei der Mobilisierung benötigen sind häufig auf die Unterstützung von Angehörigen angewiesen. Das Pflegepersonal allein kann diese Hilfe oft aus Zeitmangel nicht leisten. Die Schließung der Helfensteinklinik und die Konzentration auf einen Klinikstandort in Göppingen erschwert die Unterstützung durch Angehörige enorm und verschärft das Zeitproblem des Pflegepersonals anstatt es zu entlasten. Wer nicht mobil und damit auf den ÖPNV angewiesen ist, erreicht die Klinik am Eichert sowohl als Patient wie auch als Besucher nur mit großem Zeitaufwand.
Aus Ihrer Sicht ist die Schließung der Geislinger Klinik aus finanziellen Gründen unumgänglich. Was fehlt, sind Ideen, wie die Helfensteinklinik gestärkt werden könnte. Doch Überlegungen in dieser Richtung vermissen wir bisher sowohl von Ihnen als auch von der Klinikleitung.
Die bisherige Entwicklung ging ausschließlich in die Richtung einer Schwächung des Geislinger Krankenhauses, um damit Argumente für die Schließung zu bekommen.
Als Landkreisbewohner erwarten wir von Ihnen den Einsatz für alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig vom Wohnort. Die medizinische Versorgung muss für alle so gut wie möglich sein und auch für alle dieselbe finanzielle Unterstützung erhalten.
Wir fordern deshalb den Erhalt der Helfensteinklinik Geislingen und damit eine gute Versorgung auch der Geislinger Stadtbezirke.
Beate Albrecht, OVin Türkheim & Ortschaftsrat Türkheim,
Helmut Wörz, OV Aufhausen & Ortschaftsrat Aufhausen,
Bettina Maschke, OVin Weiler & Ortschaftsrat Weiler,
Arno Braunschmid, OV Eybach & Ortschaftsrat Eybach,
Hermann Eberhardt, OV Störten & Ortschaftsrat Stötten,
Joachim Kraft, OV Waldhausen & Ortschaftsrat Waldhausen