Auf Ludwig Kraus folgt Helmut Wörz
GZ vom 21.09.2019 eis.
In Aufhausen hat sich am Donnerstag, dem 19.09.2019 das neue Gremium konstituiert. Ortsvorsteher ist nun Helmut Wörz, der Ludwig Kraus beerbt.
Es war genau 20.44 Uhr, als im Geislinger Stadtbezirk Aufhausen eine Ära in der Kommunalpolitik zu Ende ging: Da tauschte in der konstituierenden Sitzung des Ortschaftsrats Ludwig Kraus seinen Platz an der Spitze des Ratstisches gegen einen Platz unter den Zuhörern – zugleich das Ende der Legislaturperiode des bestehenden Gremiums. Ludwig Kraus war 15 Jahre lang Ortschaftsrat und davon die vergangenen zehn Jahre zugleich Ortsvorsteher. Bei der Kommunalwahl im Mai hatte er aus zeitlichen wie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidiert An seine Stelle tritt Helmut Wörz, den der neu formierte Ortschaftrat gewählt hat – bei einer Stimmenthaltung, der von Helmut Wörz.
Ehe sich Ludwig Kraus aus Amt und Gremium verabschiedete, richtete er seine Worte noch einmal an die langjährigen Weggefährten. Er gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, sagte Kraus. Lachend, weil seine Aufgabe anstrengend und sehr arbeitsintensiv war, weinend dagegen, „weil wir eine erfolgreiche Zeit hatten, in der wir zusammen viel erreicht haben“. Genau diesen Zusammenhalt, im Gremium wie in der Bevölkerung, gelte es zu erhalten, appellierte Kraus.
Was das bedeutet, zeigt besonders gut der Blick auf die vergangenen fünf Jahre: Als 2014 das Bürgerprojekt „Aufhausen – Unser Dorf, unsere Zukunft“ entstand, war das der Beginn einer Entwicklung, auf die mancher kaum zu hoffen gewagt hatte: Nicht zuletzt dank des großen bürgerschaftlichen Engagements in diversen Arbeitsgruppen, die aus der konstituierenden Bürgerversammlung hervorgegangen waren, schaffte Aufhausen schon im Jahr drauf die Aufnahme ins Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) – als Schwerpunktgemeinde mit bevorzugter Förderung. Sichtbares Ergebnis sind der neue, 2016 eingeweihte Engelplatz und die Sport- und Kulturhalle, die derzeit am Ortsrand in der Böhmerwaldstraße in die Höhe wächst.
Das große Engagement von Kraus für Aufhausen hob Ortschaftsrat Reiner Schmohl in seiner Ansprache hervor: „Du hattest in den vergangenen zehn Jahren eine sehr intensive Zeit als Ortsvorsteher, hast dich sehr für den Ort stark gemacht – obwohl du ja eigentlich kein Aufhausener bist“, sagte er mit einem Schmunzeln an die Adresse des gebürtigen Waldkirchers gerichtet: „Ich bin mir sicher, dass wir den Rohbau der Halle nicht sehen würden, wenn du dich nicht so sehr dafür eingesetzt hättest.“
Geislingens OB Frank Dehmer würdigte in seiner Laudatio den Fleiß der Ortsvorsteher, „ich weiß, dass diese Aufgabe in Aufhausen wie in den anderen Stadtbezirken mit viel Arbeit verbunden ist“. Das Wichtige dabei sei es – wie im Falle von Kraus -, Mitstreiter zu haben und die Fähigkeit, die Menschen mitzunehmen. Zum Abschied überreichte das Stadtoberhaupt dem scheidenden Ortsvorsteher eine Urkunde der Stadt, ein Geislinger Vesperbrettle, ein Weinpräsent und eine Luftbildaufnahme Aufhausens.
Nach der Verpflichtung des neuen Gremiums, zu dem Gerd Junginger als einziges neues Mitglied gestoßen ist, ging die Wahl des Kraus-Nachfolgers rasch über die Bühne. Uwe Brüstle schlug Helmut Wörz vor, der ebenfalls langjährige und erfahrene Ortschaftsrat erklärte sich umgehend zu einer Kandidatur bereit – mit dem bekannten Ergebnis. Zu seinen Stellvertretern wählte das Gremium bei obligatorischer Stimmenthaltung der Kandidaten Kai Eßlinger und Uwe Brüstle.
In der Sitzung wurden zudem mehrere Räte vom Gemeindetag ausgezeichnet, OB Frank Dehmer nahm die Ehrung vor. Für 15 Jahre waren dies Reiner Schmohl und Ludwig Kraus, für zehn Jahre Marianne Reichert, Anke Tilger, Annette Aigner und Uwe Brüstle.