Minister Lucha im Pflegeheim „Sonnenblick“
GZ vom 15. August 2019 cb
Ein Lied und viele Anregungen für den Minister
Manne Lucha besucht bei seiner Sommertour das Pflegeheim „Sonnenblick“ in Aufhausen.
Der Minister für Soziales und Integration, Manfred Lucha, hat das Pflegeheim Sonnenblick in Aufhausen besucht. Elf der 17 Bewohner hatten zusammen mit der Ehrenamtlichen Gertrud Vornkahl ein Lied für den Minister einstudiert. Der war so angetan, dass er sogar mitsang.
Lucha ist derzeit auf Sommertour und besucht diverse Projekte und Einrichtungen im Land. „Ich will mir zum einen ein Bild von exemplarisch ausgesuchten Einrichtungen machen, zum anderen meine Wertschätzung ausdrücken“, sagt der Grünen-Politiker. Vor allem interessiere ihn, vor welchen Herausforderungen eine solch kleine und „so extrem von der Bürgerschaft getragene“ Einrichtung stehe und wie andere Einrichtungen vielleicht von deren Erfahrungen profitieren könnten.
Träger des Heims ist der Verein Pflegeheim Sonnenblick. „Platz ist unser größtes Problem“, sagte Heimleiterin Sylvia Rösler. Sie zeigte dem Gast zuerst die Zimmer im Erdgeschoss, dann die 2014 neu erstellten Räume im Obergeschoss. Im unteren Trakt gibt es noch Doppelzimmer. Deshalb führte Lucha aus, dass es bei der Umsetzung der Landesheimverordnung, die Doppelzimmer nur noch bis 2020 erlaube, Sondergenehmigungen gebe. Damit wolle man „vor allem den Betreibern kleiner Häuser Luft geben, um diesen Umwandlungsprozess zu gestalten“.
Grundsätzlich mehr Flexibilität in Bezug auf diverse Vorschriften gerade für kleine Häuser forderte Rainer Wiesner vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste. Diesem Verband gehört das Aufhausener Heim an. Dem widersprach Lucha: Als Politiker habe er die .korrekte Erfüllung der Pflege als Erstes im Blick, dann die Betriebsform. Bei den gesetzlichen Vorgaben seien nicht die privatwirtschaftlichen Häuser vorrangige Zielgruppe, sondern die großen Häuser.
Ludwig Kraus, Vorsitzender des Trägervereins Pflegeheim Sonnenblick, erörterte Minister Lucha, womit ein kleines Haus wie das in Aufhausen punkten kann. Dies sei unter anderem das Personal. Im Falle Aufhausens kümmerten sich 32 Mitarbeiter um die 17 Bewohner.
In Aufhausen würden sich zudem die Dorfbewohner auf vielfältige Weise ehrenamtlich einbringen, unter andere beim jährlichen Wintermarkt, dessen Erlös dem Heim zu Gute kommt. Den Markt bestücken die Bürger mit selbstgemachten Bastelarbeiten und Leckereien.